Feng Shui
Feng Shui Grundlagen & PraxisTraditionsgemäß dient Feng Shui seit jeher vor allem der Planung von Grabstätten. Aber auch ganze Gebäude, wie zum Beispiel Wohnhäuser oder Bürokomplexe, oder einzelne Räume können nach der fernöstlichen Lehre gebaut und eingerichtet werden, um einen möglichst harmonischen, ununterbrochenen Fluss des Chi zu gewährleisten.

Das Chi, auch Qi oder in Japan Ki, in Korea Gi genannt, bedeutet übersetzt Energie oder Atem.
Grundlagen
Bevor man sich mit der praktischen Anwendung des Feng Shui beschäftigt, sollten selbstverständlich erst einmal die Grundlagen ausreichend studiert und verstanden werden. Da die Praxis des Feng Shui dabei auf der traditionellen chinesischen Philosophie sowie dem fundamentalen Wissen des Daoismus aufbaut, gehört dazu vor allem ein Verständnis für das Chi, einschließlich dem Prinzip von Yin und Yang, für die fünf Elemente und deren Bezug zueinander und für die verschiedenen Himmelsrichtungen. Auch die Anwendung der acht Trigramme sowie des LoShu- beziehungsweise Bagua-Gitters sind wichtige Teilgebiete des Feng Shui. Des Weiteren existieren zwei verschiedene Schulen - die Landschafts- oder auch Formenschule sowie die Kompassschule. Beide finden seit Jahrtausenden praktische Anwendung und gehören zu den wichtigsten klassischen Feng Shui Schulen. Mögen all diese Begriffe für den Laien anfangs auch etwas fremdartig und kompliziert klingen, hat man sich erst einmal mit deren Bedeutung vertraut gemacht, lassen sich schnell logische Zusammenhänge erschließen.
Chi

Das Chi, auch Qi oder in Japan Ki, in Korea Gi genannt, bedeutet übersetzt Energie oder Atem. Nach der alten chinesischen Philosophie beziehungsweise nach den Grundlagen des Daoismus wird unser gesamter Kosmos, alles Existierende und alle sich ereignenden Situationen von einer universellen Lebensenergie durchzogen und beeinflusst. Vergleichbar ist das Konzept des Chi beispielsweise mit dem indischen Prana oder dem Wang der germanistischen Kultur. Betrachtet man neuzeitlichere, eher westliche Konzepte, wie in etwa den Vitalismus, so stellt das Chi dabei ebenfalls eine wesentliche Basis der darin enthaltenen Ideen und Prinzipien dar.
Nach der Sicht der alten chinesischen Kultur existiert das gesamte Universum sowohl in physischer als auch in geistiger, spiritueller Form und unterliegt einem ständigen Wechsel der Realität. Der Daoismus lehrt dabei, dass die Welt ursprünglich aus einer Einheit aus Yin und Yang entstand. Diese Einheit teilte sich, das was männliches Yang Chi enthielt wurde zum Himmel, das was dagegen weibliches Yin Chi enthielt zur Erde - eine Welt basierend auf dem Gesetz der Polarität entstand. Der Mensch stellt demnach bei seiner Geburt ein ausgeglichenes Geschöpf, eine vollkommene Harmonie aus Yin und Yang dar, welches im Zentrum der Welt steht. Des Weiteren atmet nach dieser Vorstellung nicht nur der Mensch, sondern der gesamte Kosmos, der Himmel und die Erde - zwischen Mitternacht und Mittag ein, zwischen Mittag und Mitternacht aus. Interessant ist zudem die Tatsache, dass das individuelle Chi, je nachdem ob Yin oder Yang dominieren, in unmittelbare Verbindung mit bestimmten Ereignissen und Gegebenheiten der physischen Welt beziehungsweise der Natur gebracht werden kann. Das Chi der Sonne, welches der männlichen, aktiven Yang Energie zugeordnet wird, spendet beispielsweise Licht und erschafft somit Leben. Das weibliche, ruhige Yin Chi der Mutter dagegen behütet sorgsam das schutzbedürftige Kind.
Das Chi befindet sich naturgemäß im ständigen Fluss. Sollte es auf Blockaden oder Hindernisse treffen, können demnach Krankheiten, Unwohlsein, Disharmonie, Kraftlosigkeit und Unglück entstehen. Es bildet unter anderem die Basis für diverse Lehren und Schulen der fernöstlichen Kultur, so zum Beispiel die der traditionellen chinesischen Medizin, verschiedener Kampfkünste, des Qigong und nicht zuletzt natürlich die des Feng Shui. Ziel des Feng Shui ist es, diese eventuellen Störungen gezielt zu beseitigen und somit einen regelmäßigen, natürlichen und gesunden Fluss des Chi innerhalb des menschlichen Körpers zu ermöglichen. Dazu wird der Mensch in Bezug zu seiner Umgebung gesetzt, da er nach der traditionellen chinesischen Lehre durch das Chi unmittelbar mit dieser verbunden ist sowie von dieser beeinflusst wird.
Yin und Yang
Nach der chinesischen Philosophie entstanden Yin und Yang ursprünglich aus einer Einheit. Durch die Teilung dieser beiden Energien, der weiblichen und der männlichen Energie, wurde das materielle Universum einschließlich seines gesamten Facettenreichtums geboren. Durch die gegenseitige Wechselwirkung der beiden Energiequalitäten entstehen demnach alle Dinge, Geschehnisse und Möglichkeiten, welche sich innerhalb des Kosmos manifestieren und ereignen. Um ein glückseliges, harmonisches, wohlhabendes und gesundes Leben führen zu können, muss sich die Lebensenergie, das Chi des Menschen, demnach in vollkommenem Gleichgewicht zwischen Yin und Yang befinden. Die beiden Kräfte sind nicht direkt wahrnehmbar, zeigen sich jedoch in Form manifestierter Dinge und Ereignisse, in Form der natürlichen Wechselwirkung innerhalb der Natur sowie der Lebensqualität und Energie des Menschen.
Yin und Yang werden zudem verschiedene Eigenschaften zugeteilt. Yin stellt dabei die weibliche Energie dar, steht beispielsweise für Passivität, Dunkelheit, Ruhe, Tradition, Intuition, die Erde und die astrale Welt. Die männliche Yang Energie dagegen steht dagegen für Aktivität, Helligkeit, Dynamik, Innovation sowie für den Himmel und die physische Welt. Symbolisiert wird die Einheit durch das so genannte Taiji, das Symbol für das individuelle, persönliche Yin und Yang. Es ist beinhaltet beide Energien, links das weiße Yang, rechts das schwarze Yin. Beide Energien tragen dabei jeweils einen kleinen Teil der anderen in sich. Das Yin und Yang der Welt dagegen wird durch das Hotu symbolisiert, welches eher einer Spirale ähnelt, welche sich in der Mitte in Form eines Kreises schließt.
Grundsätzlich baut das Konzept von Yin und Yang dabei auf verschiedenen Prinzipien auf, welche unanfechtbare Gesetze darstellen, in etwa vergleichbar mit den Naturgesetzen. So können Yin und Yang beispielsweise niemals einzeln beziehungsweise voneinander isoliert auftreten, sondern befinden sich im ständigen Wechselspiel. Sie können nicht einzeln existieren, sondern befinden sich in ständiger Relation zueinander. Die beiden Energien befinden sich zudem stets und ständig im Zustand von Wechsel und Veränderung, streben jederzeit nach einem harmonischen Gleichgewicht. Diese Harmonie kann demnach naturgemäß in keinesfalls langfristig verhindert werden. Die Natur sucht sich dabei stets einen Weg, um die beiden Kräfte auszugleichen. Sehr schön lässt sich dieses Konzept beispielsweise auf die Jahreszeiten übertragen - auf den kalten Winter folgt der wärmende Frühling, auf den anschließenden Hochsommer folgt der kühlere Herbst und langsame Absterben der zuvor existierenden Blütenpracht. Überträgt man die Prinzipien dagegen auf den Menschen, so wird dieser der chinesischen Philosophie zufolge als reines Wesen geboren, welches sich im vollkommenen Einklang beider Energien befindet. Im Laufe seines Lebens unterliegt er den Einflüssen seiner Umwelt und seiner Erfahrungen, meist gewinnt dabei eine der Energien die Überhand. In unserer heutigen Gesellschaft ist dies meist die aktive, männliche, aggressive und dynamische Yang Energie, welche auf Dauer die weibliche, ruhende und passive Yin Energie verdrängt. Durch diese Disharmonie können dem Gesetz von Yin und Yang zufolge langfristig Disharmonien innerhalb des Körpers und der Psyche entstehen, welche Krankheiten und persönliches Unglück verursachen. Der Mensch wird dabei sozusagen gezwungen, einen harmonischen Ausgleich anzustreben, sollte er ein zufriedenes, glückliches, gesundes und langes Leben führen wollen.
Der Fünf-Elemente-Zyklus
Die fünf Elemente bilden mitunter die wichtigsten Bestandteile der Feng Shui Lehre, im Prinzip sind sie jedoch nur eine weitere Unterteilung der Yin und Yang Energie. Betrachtet man sie einzeln, so lassen sie sich unmittelbar von der Natur ableiten - Holz, Feuer, Metall, Erde und Wasser. All dies sind Stoffe, Elemente, welche sich innerhalb der Natur im ständigen Wechselspiel zueinander befinden, sich gegenseitig nähren, ergänzen, beeinflussen aber auch zerstören können. Erst so kann ein dynamischer Prozess entstehen, welcher einer stetigen Wandlung unterliegt, einem Entstehen, einer Transformation sowie einem anschließenden Vergehen. Zu diesem Zweck wurden innerhalb der Feng Shui Lehre verschiedene Konzepte entwickelt, welche das Zusammenwirken der verschiedenen Kräfte verdeutlichen und in unterschiedlichen Kreisläufen beziehungsweise Zyklen dargestellt werden. Zum einen existiert dabei ein produktiver Zyklus, welcher durch das harmonische Zusammenspiel der Elemente Entstehung und Wachstum fördert, zum anderen ein destruktiver Zyklus, in welchem sich die Elemente gegenseitig zerstören. Zusätzlich existiert ein so genannter Kontrollzyklus, welcher immer dann eingreift, wenn der Zyklus der Entstehung blockiert ist. Wenn man voll und ganz versteht, wie sich die fünf Elemente gegenseitig beeinflussen, kann erst so eine gezielte Lebensraumgestaltung auf Basis des Feng Shui praktisch erfolgen. Ziel ist es dabei, einen möglichst ausgewogenen, produktiven Kreislauf der Elemente herzustellen und somit eine natürliche Harmonie und einen ständigen Fluss des Chi zu ermöglichen.
Der wichtigste Zyklus, welcher während der praktischen Anwendung des Feng Shui unbedingt verstanden werden sollte, ist der Entstehungszyklus. Dieser verdeutlicht, wie die jeweiligen Elemente fließend ineinander übergehen und dem ständigen Wandel unterliegen. Es kann nur Harmonie entstehen, wenn das Chi ungehindert von einem Element zum nächsten fließen kann, so dass ein regelmäßiger, ausgewogener Kreislauf entsteht. Alle Elemente fördern dabei die Entstehung des jeweils folgenden. Beginnt man dabei bei dem Element Holz, so ernährt dieses das Feuer. Das Feuer erzeugt durch die Verbrennung von Holz Asche, welche in die Erde übergeht und diese nährt. Aus der Erde kann anschließend Metall gewonnen werden. Des Weiteren ernähren die Mineralien der Erde das Wasser, welches wiederum die Entstehung von Holz fördert. Somit schließt sich der Kreislauf.
Der zweite wichtige Zyklus, der Kontrollzyklus, verdeutlicht, wie sich die fünf Elemente gegenseitig kontrollieren. Man kann sich diesen Zyklus als einen Kreislauf vorstellen, in welchem das jeweilige Element das übernächste kontrolliert. Beginnt man dabei wieder bei dem Element Holz, kontrolliert dieses die Erde indem es durch ausreichend bewachsene Wälder die Bodenerosion verhindert. Die Erde dagegen kontrolliert das Wasser, da dieses im Boden versickert. Das Wasser wiederum besitzt die Kontrolle über das Feuer, da es dieses zum Erlöschen bringen kann. Das Feuer kontrolliert das Metall, bringt dieses zum Schmelzen oder dazu, sich zu verformen. Der Kreislauf schließt sich, wenn das Metall schlussendlich wiederum das Holz kontrolliert, da sich mit metallischen Gegenständen, zum Beispiel in Form einer Axt, die Entstehung wild wachsendem Unterholzes in Zaum halten lässt.
Der letzte Zyklus, der Zerstörungszyklus, wirkt sich, wie der Name schon sagt, destruktiv und zerstörerisch aus. Dominiert ein Element das andere auf Dauer, so wird dieses in Folge dessen zerstört. So kann es innerhalb des Kontrollzyklus zu einer Übermacht eines kontrollierenden Elementes kommen, welches ein absolutes Ungleichgewicht verursacht. Beispielsweise kann das Element Metall übermächtig werden und das Holz zerstören, vergleichbar mit der maßlos übertriebenen Abholzung der Regenwälder. Dies kann auf Dauer verheerende Folgen mit sich bringen, wie beispielsweise eine komplette Zerstörung des natürlichen Ökosystems. Auch kann die Erde sich beispielsweise gegen das Element Holz auflehnen, dieses überwältigen und somit ein heftiges Erdbeben verursachen. Beim Feng Shui wird versucht, dem destruktiven Zerstörungszyklus und dem damit verbundenen Ungleichgewicht effektiv entgegenzuwirken.
Himmelsrichtungen
Die verschiedenen Himmelsrichtungen spielen im Feng Shui ebenfalls eine weitere wichtige Rolle und können in unmittelbaren Bezug zu den fünf Elementen und deren individuellen Eigenschaften gesetzt werden. Jede Himmelsrichtung steht dabei für gewisse Merkmale und Lebensbereiche, welche für eine ordnungsgemäße Anwendung der Feng Shui Prinzipien ein wichtiges Fundament bilden. Besonders die Kompassschule greift dabei auf die Raum-, Gebäude- und Landschaftsanalyse mithilfe der Himmelsrichtungen zurück.
Beginnend im Süden kann dieser dem Element Feuer zugeordnet werden. Er steht für Hitze, Erfolg, Aktivität, Dynamik, Ruhm und Anerkennung. Der Osten sowie der Südosten symbolisieren dagegen das Element Holz. Diese Himmelsrichtung wird mit allem in Verbindung gesetzt, was mit Wachstum, Entwicklung, Fülle, kreativer Schaffenskraft und materiellem Wohlstand zu tun hat. Der Westen oder auch der Nordwesten steht wiederum für das Element Metall und bezieht sich auf Reichtum und Erfolg. Betrachtet man den Norden, so symbolisiert dieser das Element Wasser, steht für Kommunikationsstärke und für Glück im privaten sowie beruflichen Leben. Die letzten beiden Himmelsrichtungen, der Südwesten und der Nordosten, stehen für das Element Erde und dessen Eigenschaften, symbolisieren Bodenhaftigkeit, Beständigkeit, Loyalität und Zuverlässigkeit.
Die Acht Trigramme
Die so genannten acht Trigramme sind chinesische Orakelzeichen basierend auf dem I Ging, dem altchinesischen Buch der Wandlung basieren. Sie bestehen jeweils aus drei Linien, welche entweder durchgezogen oder unterbrochen sind. Eine durchgezogene Linie symbolisiert dabei die männliche Yang Energie, eine unterbrochene Linie die weibliche Yin Energie. Die Zeichen sollen dabei der bewussten Lebensgestaltung dienen und es dem Menschen ermöglichen, seine Energien auszugleichen und in die gewünschte Richtung zu lenken. Dies kann bei der praktischen Feng Shui Anwendung beispielsweise durch die Anbringung diverser Tafeln, auf welchen das jeweilige Trigramm aufgemalt ist, innerhalb des Wohnraumes erfolgen. Die acht Trigramme werden dabei in einen familiären Bezug zueinander gesetzt. Jedes Trigramm wird einem bestimmten Familienmitglied zugeordnet, welches die jeweilige Energie symbolisiert.
Das Trigramm der mittleren Tochter, auch Li genannt, besteht aus zwei oberen durchgezogenen Linien und einer mittleren unterbrochenen Linie. Übersetzt bedeutet Li so viel wie Sonne, Haftung oder Trennung. Es wird dem Element Feuer und der Himmelsrichtung Süden zugeordnet, steht für den Sommer sowie die Sonne und wird jenem Lebensbereich zugeordnet, in welchem Ruhm und Anerkennung eine besondere Rolle spielen.
Das Trigramm der Mutter bildet sich aus drei durchgezogenen Linien und symbolisiert somit die absolut weibliche Yin Energie. Im chinesischen Sprachraum wird es als K´un bezeichnet, was übersetzt Erde oder Weiblichkeit bedeutet. Es steht für den Spätsommer, die Himmelsrichtung Südwesten, das Element Erde sowie für die Empfängnis und wird den Themen Partnerschaft und Beziehungen zugeordnet.
Das Trigramm der jüngsten Tochter besteht aus zwei unteren durchgezogenen Linien und einer oberen unterbrochenen Linie. Es wird auch Tui genannt, übersetzt See oder Wechsel, und in Beziehung zu dem Element Metall, dem Westen und dem Herbst gesetzt. Des Weiteren steht es für die kreative Entfaltung und für Kinder.
Das Trigramm des Vaters, das Ch´ien, besteht aus drei durchgezogenen Linien, symbolisiert somit die absolut männlich dynamische Yang Energie. Übersetzt bedeutet es Trockenheit und und steht für die Natur des Himmels. Es wird der Himmelsrichtung Nordwesten, dem Spätherbst und dem Element Metall zugeordnet, steht des Weiteren für die Schöpfung, hilfreiche Menschen und der Orientierung an Mentoren und Führungspersonen.
Dem Norden wird das Trigramm des mittleren Sohnes zugeordnet, das so genannte K´an, übersetzt Meer, Abgrund oder Gefahr. Es steht für die Jahreszeit Winter und das Element Wasser. Es besteht aus einer mittleren durchgezogenen Linie und einer jeweils oberen sowie unteren unterbrochenen Linie. Alles, was mit der persönlichen Lebensreise, dem Beruf oder der Berufung zu tun hat, entspricht dabei dem Trigramm des mittleren Sohnes.
Das K´en, das Trigramm des jüngsten Sohnes, bedeutet übersetzt so viel wie Berg, Aufrichtigkeit oder Beständigkeit. Es setzt sich auch einer oberen durchgezogenen Linie und zwei unteren unterbrochenen Linien zusammen. Das K´en repräsentiert den Nordosten, den Vorfrühling und das Element Erde. Besonders die Entwicklung von Wissen und individuellen Fähigkeiten werden durch das Trigramm des jüngsten Sohnes symbolisiert und soll dem Menschen Kraft und Stabilität verleihen.
Das Trigramm des ältesten Sohnes, das Chen, wird dem Osten zugeordnet. Es besteht aus einer unteren durchgezogenen Linie und zwei oberen unterbrochenen Linien. Chen bedeutet übersetzt Donner, steht für Erregung und Aufruhr. Es fördert die Energie des Durchbruchs, vergleichbar mit einer Pflanze, welche sich mit gebündelter Kraft durch die Erde bricht. Diesem Trigramm wird das Element Holz sowie der Frühling zugeordnet. Des Weiteren steht es für alle Themen, welche sich mit der Familie und der individuellen Gesundheit befassen.
Das letzte Trigramm, das Trigramm der ältesten Tochter, wird in China auch Sun genannt, was übersetzt so viel wie Wind bedeutet. Es zeigt eine untere unterbrochene Linie in Kombination mit zwei oberen durchgezogenen Linien. Es steht für das Sanfte, expansive Energie, das Element Holz, den Frühsommer sowie den Südosten. Besonders Reichtum und Wohlstand werden mit diesem Trigramm in Verbindung gesetzt.
LoShu
Das LoShu, auch magisches Quadrat genannt, bildet eine weitere wichtige Grundlage des Feng Shui. Es basiert auf den Schriften des Gelben Flusses, den so genannten He Shu. Während der Meditation soll der erste Herrscher Chinas Fu Xi an diesem Fluss eine Schildkröte erblickt haben. Innerhalb der chinesischen Philosophie gelten Schildkröten vor allem als Krafttier für Weisheit und Spiritualität. Das besondere Muster des Panzers soll Fu Xi der Geschichte nach dazu inspiriert haben, aus diesem Muster ein spezielles Schema zu bilden, in welchem jedes Quadrat einer bestimmten Zahl und deren Eigenschaften zugeordnet wurde. Daraus wurde anschließend das LoShu Gitter. Es besteht aus neun einzelnen Quadraten, dessen Zahlen insgesamt immer die Quersumme 15 ergeben. Des Weiteren wird das magische Quadrat innerhalb der Schrift Lo Shu mit den acht Trigrammen in unmittelbare Verbindung gesetzt und bildet die Grundlage für das Bagua, vor allem für das Drei-Türen-Bagua, welches auf der Einteilung des LoShu Gitters basiert.
Bagua
Bagua entspricht wortwörtlich übersetzt der Bedeutung der acht Trigramme und bezieht sich ebenfalls wie diese auf das Buch der Wandlung, das I Ging. Das Bagua wird vor allem bei der Einrichtung von Wohnungen verwendet, wobei die einzelnen Räume dabei in verschiedene Lebensbereiche unterteilt werden. Hierzu wird der Grundriss ermittelt und anschließend mithilfe des Bagua analysiert. Die einzelnen Räume werden dabei jeweils einem Trigramm und dessen Eigenschaften sowie zugehörigen Lebensbereich zugeordnet. Im modernen Feng Shui finden heutzutage hauptsächlich zwei unterschiedliche Methoden des Bagua Anwendung - das Drei-Türen-Bagua sowie das Kompass-Bagua.
Das Drei-Türen-Bagua ist eine aus Amerika stammende, neuzeitliche Vereinfachung des praktisch angewandten, klassischen Feng Shui. Hierbei werden die Himmelsrichtungen vollkommen außer Acht gelassen, einzig und allein der Eingangsbereich entscheidet über die Lage der einzelnen Lebensbereiche. Die Methode greift dabei auf die quadratische Einteilung des LoShu Gitters zurück. Jedes einzelne Quadrat wird dabei einem bestimmten Lebensbereich zugeordnet, welcher in unmittelbarer Verbindung mit den acht Trigrammen steht. Im Zentrum befindet sich der Mensch, um welchen sich die restlichen acht Quadrate anordnen. Das untere Quadrat im Eingangsbereich steht dabei für die Karriere, links daneben befindet sich der Bereich von Bildung und Wissen. Darüber folgt der Bereich von Familie und Gesundheit, über diesem wiederum der von Finanzen und Reichtum. Schaut man nun nach rechts, folgt unmittelbar der Lebensbereich von Ruhm und Anerkennung sowie daneben der von Beziehungen und Partnerschaft. Um das Quadrat letztendlich zu schließen, folgen anschließend darunter die zwei letzten einzelnen Bereiche, zum einen der der Kinder und der Kreativität sowie der von hilfreichen Menschen und Mentoren. Ist man bei diesem angekommen und schaut nun nach links, kommt blickt man wiederum auf den Eingangsbereich. Praktisch lässt sich das Drei-Türen-Bagua unkompliziert und schnell ohne Kompass oder sonstige Hilfsmittel anwenden, eignet sich somit ideal für Menschen, welche noch wenig Erfahrung mit der praktischen Anwendung des Feng Shui gemacht haben. Es muss lediglich der Eingangsbereich ermittelt werden. Anschließend kann das Bagua Gitter einfach auf den Grundriss der Wohnung übertragen werden.
Eine etwas kompliziertere Methode stellt das Kompass-Bagua dar, jedoch ist es genauer, komplexer, wird meist von professionellen Experten bevorzugt und kommt dem klassischen Feng Shui am nähsten. Die Methode des Kompass-Bagua bezieht dabei unmittelbar die Umgebung außerhalb der eigenen Haustür mit ein, was nach der klassischen Lehre des Feng Shui ein wichtiger Faktor hinsichtlich des optimalen Chi-Flusses ist. Hierbei geben die Himmelsrichtungen die individuelle Einteilung der Lebensbereiche vor, nicht einzig und allein der Eingangsbereich wie in etwa beim einfacheren Drei-Türen-Bagua. Das Kompass-Bagua greift dabei ebenfalls auf die Einteilung in neun Quadrate zurück, sprich dem Zentrum, welches den Menschen symbolisiert, sowie die einzelnen Lebensbereiche, welche den zentralen Bereich umgeben. Der einzige Unterschied zum Drei-Türen-Bagua ist dabei die Verwendung eines Kompasses, welcher letztendlich eine tiefere, umfassendere Analyse ermöglicht. Als besonders hilfreich kann sich hierbei die Verwendung eines speziellen Feng Shui Kompasses erweisen, da dieser bereits mit den entsprechenden Symbolen und Zuordnungen der jeweiligen Himmelsrichtung versehen ist.
Landschaftsschule
Die Landschaftsschule bezieht sich vor allem auf die äußeren, natürlichen Formationen der Umgebung, wie beispielsweise die Beschaffenheit von Bergen, Tälern und Flüssen. Auch künstlich erschaffene Formen, zum Beispiel Straßen oder Häuserblöcke können dabei mit einbezogen werden. Sie entstand nach historischen Überlieferungen vermutlich ausschließlich in den südlichen Regionen Chinas, wo die Landschaft eher eine formenreiche, unebene Beschaffenheit voller Berge und Täler aufweist. Grundsätzlich geht es bei dieser speziellen Feng Shui Schule darum, die energetische Qualität eines bestimmten Ortes festzustellen. Dies geschieht eher intuitiv und weniger analytisch als bei der Kompassschule. Nach den Ansichten der angewandten Landschaftsschule hat jeder Ort demnach eine besondere, einzigartige Energiequalität. Befindet sich das Chi dabei in harmonischem Fluss, so werden die Bewohner des Ortes demnach mit Glück und Erfolg gesegnet sein, ist der Fluss des Chi wiederum gestört, so kann dies dagegen verheerende Folgen, wie beispielsweise Armut und Misserfolg, für die Bewohner des Ortes mit sich bringen.
Kompassschule
Die Kompassschule hat ihre Ursprünge in den nördlichen Regionen Chinas, wo die Landschaft eine eher ebene, weitläufige Beschaffenheit aufweist. Die damalige Bevölkerung des Nordens musste demnach vor allem darauf Acht geben, aus welcher Himmelsrichtung Stürme und Regenschauer kamen, denn der Schutz durch natürliche Formationen der Landschaft war in dieser Region eher eine Seltenheit. Dabei wurde die Natur genau beobachtet, der Mensch erschloss sich verschiedene Zusammenhänge, welche die Himmelsrichtungen in Bezug zu verschiedenen positiven oder negativen, lebensfördernden oder auch zerstörerischen Eigenschaften stellten. Innerhalb der Kompassschule wird dabei heutzutage auf zwei verschiedene Methoden zurückgegriffen, zum einen auf das Pakua LoShu, zum anderen auf die Methode der fliegenden Sterne. Mithilfe des Pakua LoShu lassen sich besonders gut die verschiedenen Bereiche Bereiche einer Wohnung auf ihre günstigen oder eher ungünstigen Eigenschaften prüfen. Auch die für den Bewohner persönlich beste Himmelsrichtung lässt sich auf Basis dieser Methode ermitteln. Aus dieser Analyse ergibt sich schlussendlich eine große Vielfalt an individuellen Interpretationsmöglichkeiten, welche in direkte Verbindung mit den Eigenschaften des Wohnraumes gebracht werden. So kann auch ermittelt werden, ob die entsprechende Wohnung oder das Haus wirklich zu seinem Bewohner passt und eignet sich folglich ideal für den Bau eines neuen Hauses oder den Umzug in eine andere Wohnung. Das System der Fliegenden Sterne wiederum setzt den Mensch in unmittelbaren Bezug zu seiner Wohnung, seinem Garten, seiner Stadt, sogar zu dem gesamten Kontinent, auf welchem sich sein individueller Lebensraum befindet. Dabei werden besonders die zyklischen Einflüsse berücksichtigt. Dieses System ist das wohl komplexeste innerhalb des Feng Shui und erfordert ein umfangreiches Wissen sowie meist eine professionelle Analyse eines erfahrenen Feng Shui Beraters, jedoch geht diese Methode dabei wirklich bis ins kleinste Detail, was wiederum ein besonders umfangreiches Verständnis für die Energie des jeweiligen Gebäudes ermöglicht.
Klassisches Feng-Shui
Das klassische Feng Shui bezieht sich vor allem auf die älteste Schule des Feng Shui, die Landschafts- beziehungsweise Formenschule, die Schule des Luan Tou, aber auch auf die Formel- beziehungsweise Kompassschule, die Schule des Li Qi Pai, welche etwas später im Norden Chinas entstand. Um eine Harmonisierung der Räume und einen optimalen Fluss des Chi zu ermöglichen, werden im klassischen Feng Shui nur sehr wenige Objekte eingesetzt. Ordnung und Übersichtlichkeit stellen hierbei die Grundsätze dar. Je nach Region entwickelte sich das klassische Feng Shui innerhalb der chinesischen Geschichte unterschiedlich, jedoch wurde es von Anbeginn der Entstehung vor allem beim Bau von Grabstätten oder Wohnhäusern sowie bei der Wahl des passenden Lebensraums verwendet. Man könnte das klassische Feng Shui auch als besonders rein und traditionell bezeichnen, da es bis heute auf jegliche westliche Einflüsse oder Verzerrungen der grundlegenden Prinzipien verzichtet. Gerade dadurch erfreut es sich bei kompetenten, erfahrenen Feng Shui Beratern einer großen Beliebtheit.
Westliches Feng Shui
Das westliche Feng Shui, auch Neo Feng Shui genannt, entstand vor allem durch die Vermischung des klassischen Feng Shui mit neuzeitlichen Ideen und Konzepten der Esoterik- beziehungsweise New-Age-Bewegung. Es wird hauptsächlich zur Harmonisierung einzelner Wohnräume verwendet, bedient sich dazu meist diverser Wohnaccessoires, wie zum Beispiel Zimmerbrunnen, Räucherstäbchen, Kristallen oder Windspielen, welche einen positiven Einfluss auf die Energie des Raumes haben sollen. Zudem greift das westliche Feng Shui ausschließlich auf die Anwendung des drei-Türen-Bagua zurück, lässt somit jegliche Himmelsrichtungen außer Acht und bezieht sich einzig und allein auf den persönlichen Wohnraum des Menschen. Während der Planung von Neubauten wird das Feng Shui im Westen dagegen nur selten angewendet.
Feng Shui in der Praxis
Nach der Theorie folgt die Praxis. Hat man sich erst einmal ausreichend mit den grundlegenden Prinzipien des Feng Shui auseinandergesetzt, kann man anschließend mit der praktischen Anwendung beginnen. Das gesamte Haus, die Wohnung, sogar der Garten kann dabei individuell nach den entsprechenden Richtlinien gebaut, gestaltet sowie eingerichtet werden, um letztendlich den Energiefluss optimal zu fördern, ganz nach dem Motto des Feng Shui - verändert der Mensch seine Umgebung, verändert er sich selbst, verändert er sich selbst, verändert er langfristig auch seine Umgebung.
Farben
Farben gelten als eines der nützlichsten Hilfsmittel im praktisch angewandten Feng Shui. Es ist psychologisch erwiesen, dass Farben einen besonderen Einfluss auf das Gemüt des Menschen haben. Im Feng Shui existieren dabei besonders förderliche, günstige und harmonische Farbkombinationen oder auch bestimmte Töne, welche in Kombination miteinander außerordentliches Glück versprechen. Zusätzlich werden können Farben den einzelnen Himmelsrichtungen zugeordnet werden und sich somit auf diese und deren zugehörige Lebensbereiche besonders positiv auswirken.
Für den Süden eignen sich warme Töne wie orange und rot, für den Norden dagegen schwarz und blau. Der Osten wird mit den Farben Grün und Braun in Verbindung gesetzt, der Westen mit Weiß und Grau. Im Südwesten sowie im Nordosten sollte auf Töne wie Gelb oder Beige zurückgegriffen werden, die beste Farbe für den Südosten dagegen stellt ein helles Grün dar, im Nordosten sollte die Wahl eher auf Weiß oder Silber fallen.
Betrachtet man die Farben eher nach ihrer Kombination miteinander, so werden diesen eher positive oder eher negative daraus resultierende Eigenschaften nachgesagt. Besonders viel Glück soll dabei Schwarz in Kombination mit Weiß sowie warme Farben wie Rot oder Purpur in Kombination mit Gold und Silber bringen. Als gute Kombinationen gelten zudem zwei Weißtöne mit einem Blauton, zwei Gelbtöne mit einem Weißton, zwei Rottöne mit einem Gelbton, zwei Brauntöne mit einem Rotton und zwei Blautöne mit einem Grünton. Eher weniger eignet sich dagegen beispielsweise die Verbindung von zwei Blautönen mit einem Rotton, zwei Rottönen mit einem Weißton oder auch von zwei Grüntönen mit einem Gelbton. Zusätzlich existieren viele weitere Eingliederungen innerhalb verschiedener Feng Shui Farbkonzepte, welche eine besondere Bedeutung haben sowie den entsprechenden Jahreszeiten und Elementen zugeordnet werden können. Diese Kategorisierungen sind so komplex, dass man sich dabei am besten an einen professionellen Feng Shui Berater wendet oder sich letztendlich auf seine Intuition verlässt.
Haus & Wohnen
Seit Feng Shui auch in den westlichen Ländern einen außergewöhnlichen Boom erlebte, tauchen nahezu tagtäglich innerhalb diverser Wohnratgeber neue Tipps, Ratschläge und Anleitungen auf, welches das Chi der Wohnräume ordentlich in Schwung bringen sollen. Teilweise haben diese dabei oftmals nicht einmal mehr annähernd etwas mit den klassischen Grundlagen des Feng Shui zu tun, sondern orientieren sich viel mehr an neuartigen Konzepten, welche nur noch geringe Ansätze der traditionellen Lehre beinhalten. Sollte man sich hinsichtlich des Hausbaus, der Gestaltung des eigenen Gartens, dem Umzug in eine neue Wohnung oder der Einrichtung seiner Räume nach Feng Shui unsicher sein, wäre es deshalb ratsam, sich entweder das entsprechende Wissen durch zuverlässige Quellen zu beschaffen oder, besser noch, einen kompetenten Feng Shui Berater um Hilfe zu bitten. Sollte man sein Haus, seinen Garten oder seine Wohnung nicht gleich komplett nach Feng Shui ausrichten wollen, so kann Anfangs auch auf wenige Basics und Wohnaccessoires, wie in etwa Schalen mit frischem Wasser, Blütenblätter oder Windspielen aus natürlichen Materialien zurückgegriffen werden.
Einrichten
Jeder Bereich des Hauses beziehungsweise der Wohnung sollte je nach seiner Verwendung nach bestimmten Richtlinien eingerichtet werden, damit dieser seinen individuellen Zweck optimal erfüllt. Grundsätzlich sollte jedoch beachtet werden - Ordnung ist das oberste Gebot des Feng Shui. Chaos behindert demnach den idealen Fluss des Chi. Zudem sollte das Zentrum in jedem Raum freigehalten werden, um es der Energie zu ermöglichen, frei und ungehindert durch den gesamten Raum zu fließen. Im klassischen Feng Shui wird außerdem darauf geachtet, dass die Verwendung von entsprechenden Wohnaccessoires nur in einem geringen Maß erfolgt, die Zimmer sollten somit nicht vor Dekoration überquellen. Wichtig ist dabei immer das richtige Maß sowie die ordnungsgemäße Anordnung von Möbeln und Accessoires.
Schlafzimmer
Das Schlafzimmer sollte ein Ort der Ruhe und Entspannung sein. Große, viele und schwere Möbel sind hier eher ungeeignet und können nach Feng Shui für Alpträume sorgen. Auch Spiegel haben innerhalb dieses Raumes nichts zu suchen, vor allem nicht frontal vor dem Bett, da diese eine unruhige Yan Energie erzeugen können. Das Bett sollte mit dem Kopfende in Richtung der Wand abschließen. Die Fläche der Wand steht dabei für den Schutz und die Geborgenheit, welcher während des Schlafes durch diese geboten wird und somit einen ruhigen, tiefen Schlaf ermöglicht. Zusätzlich sollte das Bett auf keinen Fall zwischen zwei Türen oder Fenstern platziert werden, da dies eher für Unruhe und Schlaflosigkeit sorgen kann. Des Weiteren sollte innerhalb des Schlafzimmers auf große Zimmerpflanzen, Wäschekörbe oder überflüssige Accessoires verzichtet werden.
Wohnzimmer
Das Wohnzimmer stellt meist den zentralen Treffpunkt der gesamten Familie dar oder lädt zu einem gemütlichen Abend mit den Freunden ein. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, dass sich die Gäste von vorneherein wohlfühlen. Das gesamte Zimmer sollte dabei gut ausgeleuchtet und tagsüber lichtdurchflutet sein. Dies erschafft eine freudvolle, einladende Atmosphäre und kann durch die Ausrichtung des Zimmers gen Westen, Südosten oder Südwesten erfolgen. Besonders in diesem Raum sollte selbstverständlich auf Sauberkeit und Ordnung geachtet werden. Die Sitzgelegenheiten sollte aus einzelnen Elementen bestehen, welche je nach Wunsch im Wohnzimmer angeordnet werden können. Wichtig ist dabei, dass der Blick von dort aus stets Richtung Zentrum gerichtet ist, bestenfalls sitzt man zudem mit dem Rücken zur Wand. Um die Sitzgruppe aufzulockern, eigenen sich besonders kleine Couchtische oder diverse Zimmerpflanzen. Das Wohnzimmer ist meist der größte Raum der Wohnung oder des Hauses und ermöglichst somit einen regen, besonders positiven Fluss des Chi. Sollte das Zimmer etwas kleiner ausfallen, kann es optisch mithilfe von Spiegeln vergrößert werden. Auf scharfe Ecken und Kanten an Möbeln sollte grundsätzlich verzichtet werden, da diese nach Feng Shui eine scharfe, aggressive und zerstörerische Energie erzeugen, welche sich negativ auf die Bewohner selbst als auch auf ihre Gäste auswirken.
Kinderzimmer
Das Kinderzimmer sollte einerseits ein Ort der Erholung und des Schlafes sein, andererseits genügend Raum zum Spielen bieten sowie die Entfaltung der Kreativität ermöglichen. Idealerweise liegt das Kinderzimmer im Osten, Südosten oder Westen, betrachtet man es vom Zentrum aus. Elektrische Geräte sollten grundsätzlich aus dem Kinderzimmer verbannt werden, ebenso wie üppige Zimmerpflanzen oder über dem Bett frei baumelnde Mobiles. Auf spitze Kanten an den Möbeln sollte ebenfalls verzichtet werden, da diese ein schneidendes, scharfes Chi verursachen. Ideal eignet sich hier die reichhaltige Verwendung der Farbe Blau. Diese wirkt beruhigend ohne die aktive, kreative Energie allzu sehr zu dämpfen. Auch dezente, sanfte Farben eignen sich hervorragend für eine angenehme, harmonische Atmosphäre. Wenn mehrere Kinder den Raum bewohnen sollten, empfiehlt es sich, jedem Kind seinen individuellen Bereich zuzuteilen, in welchen es sich gegebenenfalls zurückziehen kann.
Arbeitszimmer
Auf die Einrichtung des Arbeitszimmers sollte besonderer Wert gelegt werden, da sich hier ein optimaler Fluss des Chi besonders positiv auf die individuelle Leistung auswirken kann. Idealerweise befindet es sich innerhalb der Wohnung im Osten, welcher für Kommunikationsstärke steht. Da elektronische Bürogeräte, wie beispielsweise das Telefon oder der Computer, den positiven Fluss der Energie destruktiv beeinflussen können, sollten im Arbeitszimmer ausreichend Zimmerpflanzen platziert werden, welche die elektrische Strahlung gezielt mildern können. Das wichtigste Möbelstück innerhalb dieses Zimmers ist der Schreibtisch, welcher idealerweise aus Holz bestehen und eine eher rundliche Form aufweisen sollte. Förderlich wirken sich außerdem eine gute Beleuchtung und eine konsequent eingehaltene Ordnung aus. So wird eventuellen Konzentrationsstörungen effektiv vorgebeugt.
Zimmerbrunnen
Da Wasser eines der wichtigsten, grundlegenden Elemente des Feng Shui darstellt, eignen sich Zimmerbrunnen ideal für den Gebrauch innerhalb der Wohnung. Durch den Fluss des Wassers wird gleichermaßen das Chi ins Fließen gebracht und vom Brunnen aus im gesamten Raum verteilt. Das Wasser sollte dabei ruhig und gleichmäßig fließen, störende Geräusche wie Plätschern sollte möglichst vermieden werden. Ein Zimmerbrunnen, welcher sich für die Einrichtung nach den Prinzipien des Feng Shui eignet, sollte sich zudem an den fünf Elementen und deren zugehörigen Formen und Farben orientieren. Ideal eignen sich hierbei rundliche, fließende Formen sowie silberne, goldene, weiße oder blaue Töne. Sollte man sich für einen Zimmerbrunnen entschieden haben, sollte dieser regelmäßig gereinigt werden, da schmutziges Wasser sich negativ auf das Chi auswirken kann.
Garten
Die Gartengestaltung erfolgt beim Feng Shui ebenso wie die Gestaltung der Wohnräume, basiert also auf der speziellen Anordnung des Bagua. So können hier ebenfalls mithilfe eines Kompasses die individuellen Lebensbereiche ermittelt und analysiert werden. Bei der Gestaltung des Gartens nach Feng Shui sollte dem Besitzer im Voraus klar sein, welche Lebensbereiche er gezielt fördern beziehungsweise verändern möchte. Um Reichtum und finanziellen Wohlstand zu ermöglichen, kann beispielsweise im Nordwesten eine üppige Blumenpracht angepflanzt werden. Entscheidend ist hierbei, welche Pflanze oder welcher Gegenstand für den Besitzer das Thema Reichtum und Fülle symbolisiert. Innerhalb der Zone des Ruhmes und der Anerkennung im Norden sollte grundsätzlich für eine ungehinderte Sonneneinstrahlung gesorgt werden. Im Lebensbereich der Beziehungen und Partnerschaft in Richtung Nordosten kann sich eine facettenreiche Blütenpracht verschiedener Pflanzen als besonders förderlich erweisen. Im Osten, dem Bereich der Kinder und Kreativität, kann Platz für Sandkästen und Klettergerüste geschaffen werden, aber auch selbstgemachte Gartenaccessoires oder Gemüsebeete eigenen sich hervorragend für diese Zone. Im Südosten, dem Bereich von hilfreichen Menschen, Freunden und Mentoren, sollten mehrere Töpfe platziert oder unterschiedliche Pflanzenarten platziert werden. Die Zone der Karriere im Süden symbolisiert den beruflichen Erfolg, welcher sich selbstverständlich stetig im positiven Fluss befinden sollte. Hierbei können sich Brunnen und Wasserläufe besonders förderlich auswirken. Für den letzten Bereich im Westen, dem Bereich der Familie, eignet sich ebenfalls die Verwendung eines Brunnens, welcher die positive, fließende Energie innerhalb der Familie symbolisieren und aufrechterhalten soll. Zusätzlich kann hier ein großer Tisch platziert werden, an welchem sich alle Familienmitglieder treffen und miteinander kommunizieren können. Müll oder altes Gerümpel hat hier nichts verloren, da dies nach Feng Shui die Harmonie innerhalb der Familie stören kann.
Feng Shui Beratung
Der professionelle Feng Shui Berater sollte über ein hohes Maß an analytischem Verständnis, fundiertem Wissen, Intuition sowie eine Menge Einfühlungsvermögen besitzen. Heutzutage gibt es verschiedene Lehrgänge, welche dem Studierenden die umfangreichen theoretischen Grundlagen sowie die praktische Anwendung gezielt. Meist werden diese Lehrgänge bei erfolgreicher Absolvierung mit einem entsprechenden Zertifikat abgeschlossen, welches dem Kunden innerhalb der Praxis letztendlich die Kompetenz seines Beraters garantieren soll. Besonders bei dem Bau eines Eigenheims, der Wahl einer neuen Wohnung oder der Gestaltung des Gartens sollte sich der interessierte Laie dabei auf die Hilfe eines ausgebildeten, kompetenten Feng Shui Experten verlassen, um letztendlich mögliche Fehler und Missverständnisse zu vermeiden.
Gegenpositionen/Kritik
Natürlich hat Feng Shui, wie jede andere eher subjektiv, esoterisch angehauchte Lehre auch, zahlreiche Kritiker und Skeptiker. So kann die Grundlage des Feng Shui, das Chi, mithilfe der gängigen wissenschaftlichen Methoden nicht nachgewiesen werden. Nach der Ansicht der konventionellen Wissenschaft kann demnach kein objektiver, fundierter und unanfechtbarer Beweis für die Wirksamkeit von Feng Shui festgestellt werden. Des Weiteren wird Feng Shui vor allem innerhalb christlicher Glaubensgemeinschaften teilweise eher als eine Art Sekte betrachtet, als eine Weltanschauung, welche mit dem eigenen Glauben nicht vereinbar ist.
Letztendlich kann jedoch gesagt werden, dass es grundsätzlich wahrscheinlich einem gewissen Glauben an die ganze Sache bedarf, um wirksame Resultate zu erzielen, denn auch nach der traditionellen chinesischen Philosophie bedarf es seitens des Menschen stets einem gewissen Maß an Eigeninitiative, positiven Gedanken und festem Glauben, um effektiv etwas in seinem Leben verändern zu können.